Perito Moreno Gletscher und El Calafate

Nach der Wanderung mit einer Erkältung zu den Torres musste ich mich ein paar Tage schonen, um wieder gesund zu werden. Die Busfahrt von Puerto Natales nach El Calafate dauert „nur“ 5 Stunden inkl. Grenzüberquerung im nirgendwo.

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Schotterstrasse beim Grenzübergang Rio Paso Don Guillermo Chile – Argentinien

Da unser Hostel in der ersten Nacht kein Zimmer frei hatte, haben wir ein Doppelzimmer in einem Hotel gebucht. Zu spät bemerkte ich, dass es ziemlich weit vom Zentrum entfernt lag und da wir erst im Hotel erfuhren, dass es einen Shuttlebus zum Hotel und zurück gab, nahmen wir uns bei der Ankunft ein Taxi. Ja, momentan reise ich sehr gemütlich, manch‘ einer würde es schon luxuriös nennen, da wir uns immer wieder ein Doppelzimmer im Hostel oder Hotel teilen, aber was soll’s – die Preise unterscheiden sich dadurch, dass wir alles teilen können, kaum von den  Preisen für ein Bett in einem 4-er oder 6-er Schlag. Wenn ich dann alleine weiter muss, kann ich mich immer noch unter das Hostelvolk mischen, ich bin ja anpassungsfähig.

Aus dem Hostel haben wir die Minitrekking-Tour auf dem Gletscher Perito Moreno gebucht. Unser Glück kehrte endlich wieder und wir fuhren an einem wunderbaren, wolkenlosen Tag in Richtung des 80km weit entfernten Gletschers. Auch unsere Tour-Begleiterin erwähnte mehr als einmal, wie glücklich wir uns schätzen durften, den Ausflug an einem solch schönen Tag zu machen. Nur ca. 3 Mal im Monat komme so ein Tag vor. Der Perito Moreno ist einer der wenigen Gletscher, der heutzutage noch wächst und zwar bis zu ca. 2 Meter pro Tag, mit seiner Spitze stösst er auf die Halbinsel Maggellan und kalbt deshalb auch jeden Tag in den Lago Argentino. Nach einer kurzen Busfahrt eröffnet sich für uns der erste Blick auf den majestätischen Südrand des Gletschers, bereits dieser Blick verschlug mir die Worte und je näher wir an den Aussichtspunkt ran fuhren, desto besser und schöner wurde es. Die gesamte Einzugsfläche des Gletschers sei etwas grösser als die Hauptstadt Buenos Aires – kaum zu glauben, aber die Distanzen lassen sich von der Maggellanseite kaum einschätzen. Der Gletscher ist im Gleichgewicht, er wächst in etwa so viel, wie er auch schmilzt. 320 Tage im Jahr schneie es im oberen Nährgebiet des Perito Moreno – aber heute ist keine einzige Wolke zu sehen. Die Farben strahlen und die Speicherkarte unseres Fotoapparates füllt sich mit einem Bild nach dem anderen. Nachdem wir zuerst den Gletscher von den Besichtigungspfaden, die man auch mit einem normalen Bus für 450 Pesos erreichen kann, bewundert haben, geht es 20min über den Lago Argentino auf die andere Seite.

Ausgestattet mit Steigeisen erklimmen wir mit unserem Gletscherführer Luis das ewige Eis. Er zeigt uns unterschiedliche Höhlen, erzählt viel über die Begebenheiten und die Struktur des Gletschers, hält uns an der Hand, um ein Foto von einer Gletscherspalte machen zu können und wird immer wieder von Luisa, unserem anderen Guide unterstützt bei den vielen Fotoanfragen von unserer Gruppe. Am Ende der Tour servieren uns die beiden einen Whiskey on Ice und zwar Gletschereis – frisch mit dem Eispickel geschreddert.

Mit etwas Wehmut steigen wir nach der Bootsfahrt zurück in den Bus und lassen die Eismassen hinter uns. Die Erinnerungen und Fotos in unserem Gedächtnis und Gepäck werden uns diesen Tag niemals vergessen lassen.

Übernachtung(en):

  • Hotel Edenia Punta Sobrerana – sehr weit weg vom Zentrum, hat aber einen gratis shuttle. Der Fahrer des Shuttles war sogar so nett uns in unserem Hostel abzusetzen. Das nenn‘ ich mal Service
  • Hostel America del Sur – sehr empfehlenswert, freundliche Mitarbeiter und jeden Abend kann man an einem gemeinsamen Grillfest teilnehmen.

Ausflüge:

  • Minitrekking auf dem Perito Moreno Gletscher – 1500 Pesos (ca. 70/80 Franken) & Eintritt in den Park: 260 Arg Pesos (ca. 17/18 Franken). Anbeiter: Hielo y Aventura.
  • Eintritt ins Vogelnaturschutzgebiet Laguna Nimez in  El Calafate: 100 Pesos – ich hoffe die 100 Pesos werden für einen guten Zweck benutzt, denn wir haben ausserhalb des Vogelschutzgebietes mehr Vögel und Flamingos gesehen als im Naturschutzgebiet selbst.

Restaurantempfehlungen:

  • Abendessen: Mi Rancho. Was für ein tolles Ossobuco! Der Hauswein dazu hat auch gemundet.
  • Für zwischendurch oder zum Maté trinken: El Bar

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