Im Zentrum von San Pedro de Atacama reihten sich Tourenveranstalter an Tourenveranstalter. Hostels, Restaurants und Supermärkte verlangten exorbitante Summen für ihre Dienstleistungen und Waren. Für eine Ladung Wäsche hatten wir bisher noch nie umgerechnet 10 Franken bezahlt. In der Wüste ist das Wasser nun mal knapp und die Touriherden bezahlen. Wir auch…
Zur Feier unseres Wiedersehens mit Susi, gönnten wir uns ein Hotel mit Pool – dieser war Gold wert bei den Temperaturen. Mit etwas Glück fanden wir auch einen sympathischen Tourenveranstalter, um die 3 Tägige Tour durch die Salzwüste von Bolivien nach Uyuni zu buchen. Lionel hatte sich erst vor einem Jahr selbständig gemacht, er versicherte uns jedoch, dass seine Fahrer nicht betrunken seien und sich um die Gäste, wie um Freunde sorgten. Obwohl wir Probleme hatten Bargeld zu beziehen (nur 1 von 4 Geldautomaten war überhaupt in Betrieb und der war dann irgendwann mal leer), hat er uns mit auf die Tour genommen und uns eingeräumt, den Trip erst in Uyuni zu bezahlen.
So machten wir uns am Montag auf über die Grenze nach Bolivien. Am ersten Tag führte uns unsere Fahrer Edgar zu den schönsten Lagunen im südlichsten Teil von Bolivien. Nach einem Bad in den heissen Thermalquellen, liessen wir dann auch die heisse Dusche am Abend aus, für die wir noch extra 10 Bolivianos (ca. CHF 1.40) bezahlt hätten müssen.
Nach einer kalten Nacht auf ca. 4000 Metern wurden wir am nächsten Tag mit unterschiedlichen Steinformationen und wilden Chinchillas belohnt. Edgar verwöhnte uns auch mit seinen Kochkünsten, er war unser Mechaniker, Fahrer, Koch und Tourguide in einem. Im Salzhhotel gönnten wir uns dann für 10 Bolivianos eine heisse Dusche – es hatte nur 2 Duschen für etliche Tourenveranstalter und somit ca. 40 Touristen – die Zimmer waren dafür umso schöner, Bett, Tisch, Stühle waren aus Salz gemacht) und Edgar liess uns eine Flasche Wein zum Abendessen zukommen.
Erst am dritten Tag ging es dann in die Salzwüste – Salar de Uyuni. Um 4:3o Uhr ging der Wecker, damit wir pünktlich zu Sonnenaufgang auf der Isla Incahuasi waren. Manche Touren kamen erst nach Sonnenaufgang an, als wir bereits am Frühstückstisch sassen, um uns für die kommende Fotosession in der Wüste zu stärken. Nach etlichen Spassbildern und einem Video, ging es dann weiter nach Colchani und zum Zugsfriedhof in der Nähe von Uyuni. Unsere letzten beiden Stops auf der Überfahrt.
In Uyuni waren wir dann wieder auf uns allein gestellt und versuchten uns mit der Bolivianischen Kultur anzufreunden. Ein kleiner Kulturschock, nachdem wir uns in Chile und Argentinien sehr wohl gefühlt hatten. Ich denke, wir benötigen noch etwas Zeit, um uns an Bolivien zu gewöhnen. Wir sorgten uns bei der Fahrt von Uyuni nach Sucre, ob alles gut gehen werde, nachdem wir im Lonely Planet viele Räubergeschichten und über Unfälle gelesen hatten. Wir sind aber heil und ohne Zwischenfälle nach Sucre gelangt, der Fahrer hat uns in Potosi sogar von einem Terminal zum anderen gefahren und uns bis zur nächsten Busorganisation begleitet.