Um von Quito nach Cuenca zu kommen, erwischten wir einen Bus, der mehrere Male anhielt und zwar nicht nur um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen, sondern auch damit Strassenverkäufer und Medizinalprediger ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. Das Lebensmittel und Getränke verkauft werden, war ich mir ja von Kolumbien bereits gewohnt, dass aber Verkäufer irgendwelche Kräuterpulver oder Fläschchen in einer Lautstärke und Geschwindigkeit anpriesen, dass man sich weder unterhalten, noch nicht zu hören konnte. Ich schwöre euch, hätte ich Ihnen das Zeug abgekauft, wäre ich jetzt gegen Krebs und alles mögliche immun ;-).

Nach dem Dschungel und Quito war Cuenca wieder eine Abwechslung. Die Altstadt ist Unesco Weltkulturerbe und fast an jeder Ecke läuft man an einer Kirche vorbei. Als wir in die Kathedrale eintraten, waren wir jedoch überrascht, dass an den grossen Säulen links und rechts neben den Kirchenbänken HD-Plasma-Fernseher ultradünn hingen, die die Predigt übertragen.
In der Stadt lässt es sich herrlich flanieren, in den vielen Cafés entspannen, ein Dessert essen. Apropos Essen, die Restaurants waren zwar alle wieder etwas teurer als was ich mich von Peru und Bolivien gewohnt war, jedoch war das Ambiente angenehm und die Gerichte lecker. Dazu gönnten wir uns noch ein paar Mojitos mit Anna, einer Deutschen, die wir am Busbahnhof aufgegabelt hatten, und liessen den ersten Abend auf der Dachterrasse unseres Hostels (Cafecito) mit etwas Latinomusik und Tanz ausklingen. Der Typ in Frauenkleidern und die Dame im Leopardenmini, mit einem Hintern so gross wie ihre (vermutlich) falschen Brüste, machten den Abend noch interessanter. Da unsere Zimmer aber nicht unbedingt eine Schönheit war, wechselten wir am nächsten Abend ins Casa Cuencena Hostel, indem wir uns dann um Längen wohler fühlten.
Am Sonntag machten wir uns auf in den Nationalpark Cajas, der ca. 1h von Cuenca mit dem Bus erreichbar ist. Obwohl wir früh aufgestanden sind, waren wir erst um ca. 10 Uhr im Park, denn bis wir jedoch herausgefunden hatten, welchen Bus wir von welchem Busbahnhof aus nehmen konnten und etwas durch Cuenca umherirrten verging etwas mehr als eine Stunde.
Petrus meinte es diesmal leider nicht so gut mit uns. Der Nebel hing tief und es nieselte, als wir uns auf die Rundwanderung, um die Lagunen im Park machten. Die Wurzeln, die Steine und auch der Boden selbst war so rutschig, dass wir uns äusserst konzentrieren mussten. Christine jagte mir noch einen Schrecken ein, als sie ausrutschte, auf einen Baumstamm fiel und sich vermutlich eine Rippe prellte. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert. Lachen tut weh – aber wir haben es ja eh nicht lustig – hahaha 😉 wir versuchen uns mit Sprüchen zurückzuhalten, aber das ist enorm schwierig bei uns beiden. Trotzdem war der Park einen Ausflug Wert.
Ich habe mir in Cuenca nun sowas wie ein Souvenir gekauft…naja eigentlich ist es zweckmässig, denn ich brauche einen Hut für Galapagos und so habe ich mir einen echt ecuadorianischen Panamahut gekauft. Die grössten Exporteure stammen von hier aus der Gegend um Cuenca herum.