Eigentlich wollte ich von Burnie aus nach Cradle Mountain, die Wetterprognosen waren für die nächsten beiden Tage mehr schlecht als recht und so musste ich wieder mal umplanen. Da ich keine einzige Übernachtung vorgeplant hatte, war dies jedoch kein Problem.
Die Route.
Nach einem gesunden Bananaporridge Frühstück in Boat Harbour war ich zwar gestärkt, aber die schlechte Aussicht auf dem Table Cape und heftigen Windböen im Rocky Cape Nationalpark bedeuteten das Aus fürs Wandern heute.
Fast windet es mich weg…

Auch auf der Aussichtsplattform zum Stanley Nut sind die Windböen heftig zu spüren, auch hier lasse ich die Wanderung auf die Nuss aus. Schnell wieder ins Auto und weiter fahren.
Am Ende der Welt (Edge of the World) in Arthur River ist immer noch keine Besserung in Sicht.
Von hier aus gab es nur noch eins: 4 Stunden auf ungeteerten Strassen durch die Wildnis fahren, bis man in Zeehan oder Strahan wieder unter Menschen kommt. Auf der Fahrt durch die Wildnis kommen mir gerade mal 3 Autos entgegen, mein Handy hat mit dem Anbieter Vodafone keinen Empfang und ich frage mich, wie lange ich wohl bei einer Panne warten müsste, bis mich jemand findet. Wasser hätte ich und auch Kekse – einige Stunden würde ich es wohl aushalten. Drängen wir mal diesen Gedanken wieder in den Hintergrund und konzentrieren uns auf die Strasse und die Umgebung…
Als ich die Route geplant hatte, war mir nicht klar, dass ich in Corinna den Fluss überqueren musste. Der Fähremann schipperte mich langsam für 25 AUD auf die andere Seite, wo mir ein Pademelon (kleiner als ein Wallaby – gehört aber auch zu den Beuteltieren) fast unter die Räder sprang. Ojoj kleiner, pass doch auf – ich möchte keine Wildtiere auf dem Gewissen haben!
Da die Prognose für den nächsten Tag noch schlimmer war, blieb ich ganze 2 Nächte in Strahan. Ein wenig Erholung war auch dringend nötig nach der Autofahrt am Tag zuvor und das Wetter meinte es gut mit mir, denn gegen denn am Sonntag Nachmittag klarte es wieder auf und ich konnte auf meinem kleinen Ausflug durch die Gegend rund um Strahan beobachten, wie ein Auto auf einem Floss irgendwohin transportiert wurde. Dem Besitzer stand das Wasser bis zur Brust als er das Floss vom Ende des Bootstegs in die Strömung stiess. Mit triefnassen Hosen, aber einer Dose Bier bewaffnet setze er sich dann mit seinen Familienmitgliedern ins Floss und schipperte Richtung anderes Ufer.
Die Bootstour, die man in Strahan zur 2. Sträflingskolonie in der Macquarie Bucht buchen konnte, liess ich aus. Der Lunch wäre zwar dabei gewesen, aber sie wollte 120 AUD für eine 3 Stündige Bootsfahrt und das am Morgen bei noch schlechtem Wetter – neee. Zudem ist die Macquarie Bucht in letzter Zeit immer wieder in den Medien, da die Regierung die Lachszucht nicht gut genug kontrolliert. Umweltschädlich sei sie. Die Inhaber wollen anscheinend noch mehr Lachsfarmen bauen, obwohl der Unrat jetzt schon die Bucht verschmutze. An manchen Häusern prangern Schilder – das Erzeugnis findet sich aber doch in so manch einem Restaurant und auf den Tellern der Einheimischen, auch ich konnte nicht widerstehen…